Wir stehen gemütlich um 8 Uhr auf und packen mal wieder die Backpacks. Ein kurzes Toastfrühstück am Pool und dann checken wir auch schon aus dem Hotel aus, dem wir allerdings keine sonderlich gute Bewertung auf Air BnB geben (Hotels dort zu mieten sollte man in Asien wahrscheinlich eher lassen, obwohl wir auf Gili ja ein sehr Gutes hatten, private Unterkünfte sind wesentlich sauberer und gut in Schuss).
Die Frage des Transports zum Flughafen macht uns kurzzeitig ein paar Schwierigkeiten, die Uber-Fahrer die wir mit der App bestellen wollen nicht in unsere Gegend an einem der Mainstrips der Stadt fahren, wo sich dutzende Clubs und Restaurants tummeln. Ein dankend abgelehnter aber sehr aufdringlicher liefert auch gleich die Erklärung dafür: Uber ist hier illegal. Wir stornieren also die Bestellung und winken ein richtiges Taxi heran, verhandeln den Preis und fahren los zum Flughafen.
Die Flugtickets hatte Chris in den super Hotel auf Gili ausgedruckt und so erwarteten wir keine Probleme beim Check-In. Aber wenn alles reibungslos gelaufen wäre wären wir ja nicht wir, oder? Natürlich gibt es ein Problem. Die Dame hinter dem Tresen guckt nämlich etwas verdattert, als wir je über 20 Kilo Gepäck anschleifen. „Sorry Guys, you haven’t booked luggage.“ Wie, kein Gepäck gebucht? Und was machen wir jetzt hier mit den 43 Kilo?
Natürlich war das kein riesen Problem, wir konnten einfach extra Gepäck buchen… für zweimillionenundvierzigtausend Rupie. 2.040.000,00 Rupie sind schon n ganzer Batzen, nämlich rund 140€, was fast dem Preis für das Ticket entspricht.. suuuper!
Wenigstens kommen wir zum Flugzeug, durch eine ganze Reihe von Sicherheitschecks, mehr als in Auckland oder Frankfurt. Der Flughafen ist übrigens mit seinem hohen geschwungenen Dach aus Aluminium sehr hübsch und modern, als kleine Randinfo.
Dann geht’s auch schon in die Sardinenbüchse und ich bin froh einen Gangplatz erwischt zu haben, um wenigstens ein Bein mehr als 90 Grad ausstrecken kann. Die nächsten vier Stunden fließen etwas zäh dahin, es gibt kein Entertainmentsystem an Board, und die drei Briten in ihrem Black Cab sind mittlerweile auch wieder in London angekommen, neuen Lesestoff hatte ich nicht runtergeladen.
Dann landeten wir sanft in Bangkok, nachdem wir über große mit Einfamilienhäusern Siedlungen geflogen sind, in denen ein Haus dem anderen glich, fast als würde man auf eine US-amerikanische Vorstadt zusegeln.
Unser Host hatte uns im Voraus unglaublich viele Informationen über den Flughafen, die Verbindungen von dort zum Apartment und vielem mehr geschickt. Doch all das nütze nichts, denn wie wir feststellten sind wir gar nicht am neuen Internationalen Flughafen gelandet, sondern beim alten. Er sah aus wie ein Krankenhaus aus den 70ern. Mintgrün lackierte schon etwas schmuddelige Wände, brauner Linoleumboden und in der Luft hing noch eine leichte Note längst verglimmter Zigaretten.
Das Problemchen mit dem jetzt unbekannten Transport (wir wollten eigentlich mit der Metro fahren) musste allerdings erst einmal warten, im wahrsten Sinn. Denn zuvor ist Einreise dran, in einer riesigen Halle stehen hunderte von Menschen in unübersichtlichen Schlangen und warten auf die gemächlich arbeitenden Beamten. Zum Glück bemerken wir recht zügig, dass wir in der Schlange „Aiseans“ (buchstäblich) stehen, und ziehen dreist diagonal nach vorne in die richtige Reihe ein. 35 Minuten später stehen wir dann endlich vor den Beamten, der den Stempel einfach über den Indonesischen in den Pass haut, und wir können zum Gepäck.
Der Vorteil von so langem Warten auf die Einreise ist, dass wenigstens das ganze Gepäck schon auf den Bändern rollt, alles hat seine positiven Seiten.
Jetzt wollen wir mit dem Bus zu unserem Apartment, das nicht ganz Zentral aber dennoch mitten in dieser gigantischen Metropole, die 2010 schon doppelt so viele Einwohner hatte wie ganz Neuseeland, nämlich 8,249 Millionen. Allerdings können wir den passenden einfach nicht finden, und ein freundlicher Amerikaner empfiehlt uns das recht günstige Taxi zu nehmen. Das machen wir dann auch, man stellt sich an einen Schalter und bekommt ein Taxi zugewiesen, das gesetzlich dazu verpflichtet ist, mit Taxameter zu fahren. Mittlerweile ist es 5 Uhr, die beste Zeit um in einer Millionenstadt mit dem Auto unterwegs zu sein.
Zum glück gibt es eine Tollstreet, also eine Mautstrecke, auf dem wir einen Teil des Weges für 1,50€ in normalem Tempo zurück legen. Wir sehen kurz die Skyline am Horizont, bevor es auf den normalen Freeway geht. Eine halbe Stunde später kommen wir in einer Garage zum Stehen, bezahlen den Fahrer und schultern den Rucksack. Eine Dame in einem kleinen Office händigt uns einen Chip für die Haustüre des sechsstöckigen Gebäudes und den Wohnungsschlüssel aus und wir fahren mit dem Lift in den Dritten.
Das wunderbar große und saubere Zimmer freut uns erschöpfte Reisende und wir legen uns aufs Bett und erholen uns. Dann entdecken wir die Instantnudeln an denen wir uns gütlich machen, wir hatten außer etwas Toast und Chips mit Seegrasgeschmack (schmecken echt gut) nichts gegessen. Die Instantnudeln waren auch sehr lecker (nur vertragen hab ich sie überhaupt nicht), machten aber nicht satt.
Und da wir eh nach Bangkok wollten um die kulinarische Vielfalt des Streetfoods hier zu testen, begann der Test gleich nach dem Abendessen.
Wir schlenderten ein bisschen an den dichtbefahrenen Straßen entlang, und überquerten eine Kreuzung, um auf die andere Straßenseite zu kommen. Hier muss man sich nicht durch den Verkehr schlagen oder an Ampeln warten, sondern kann gemütlich über die Fußgängerbrücken über der Fahrbahn gehen. Bangkok ist also zumindest auf den ersten Blick sehr fußgängerfreundlich.
Vor einem kleinen Restaurant hielten wir und bestellten etwas zu Essen. Christoph wählte Reis mit Schwein, bei dem auch gebratene Zwiebeln, Glasnudeln und Gemüse dabei war, während ich Reis mit Seafood bevorzugte. Die Soße war scharf und würzig, und schmeckte lecker nach Lakritze. Eine wirklich sehr interessante Mischung, Oktopus, Reis und Süßigkeiten.
Dann gings zurück zum Apartment, wo wir noch einen gemütlichen Abend verbrachten.