Endlich Arbeit?

25.02 2017
Es waren einmal vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Land zwei junge Burschen, die sich nach einem schönen Strandtag in einem bequemen kleinen Hostel untergekommen waren, und begeistert darauf warteten endlich arbeiten zu dürfen. Dies ereignete sich vor nunmehr sechs Tagen…

Nachdem am Montag der Wecker um 6 klingelte, und unser Frühstück eingenommen wurde, fanden wir uns um 7:50 in unserem Auto wieder, mit dem wir dann in einer Kolonne zum Vineyard fuhren. Die meisten anderen aus unserem Hostel arbeiten nämlich mit uns auf dem selben Yard.

Auf dem Weg zur Arbeit

Wir parkten also unsere Autos neben den Reihen aus Weinstöcken und warteten auf den Supervisor, der ein paar Minuten später in einem silbernen Transporter ankam. Mit dabei hatte er eine ca. zehnköpfige Crew aus Indonesen, die erfahrenen Helfer, die wir nun also unterstützen sollten.

Uns wurde je eine Gartenschere (übrigens made in Germany) und eine Warnweste in die Hand gedrückt, dann würde uns kurz der Job erklärt. Und der ist eigentlich recht stupide, wir müssen nämlich im Prinzip nur dafür sorgen, dass die Weinpflanze richtig wächst. Etwas genauer erklärt: der Weinstock besteht im Prinzip aus zwei Teilen, dem etwas kniehohen Stamm, und dem Blattwerk mit den Früchten darüber. Unsere Aufgabe ist es nun, den Stamm von dort wachsenden Trieben zu befreien, und Äste, die quasi in U-Form wieder nach oben wachsen abzuschneiden. Diese wachsen am oberen Ende des Stamms, Knicken aber nach unten und wachsen dann wieder nach oben, verdecken dabei allerdings die Trauben und die restlichen Äste, deshalb muss dieser U-Ast auch weg. 

Wir laufen also knapp 10 Kilometer am Tag, bücken uns alle 2 Meter um die Stämme frei zu schneiden, dass bei nahezu keinem Wind, keinem Schatten und 28 Grad Celsius. Das könnte man jetzt negativ sehen, aber wenigstens kann man mal alle Lieder auf dem Handy durch hören…

Dementsprechend fertig ist man dann abends, Feierabend ist übrigens um 4 oder 5, je nachdem wie gut wir durchkommen, unterbrochen wird die Arbeit von zwei halbstündigen Pausen gegen 11 und 2 Uhr.

Genau so müde wie wir aussehen

Was ich eigentlich sagen wollte ist aber, dass man abends so müde ist, dass man froh ist wenn man noch ein halbwegs anständiges Abendessen auf die Reihe bekommt. Das geht mit der guten Küche des Hostels aber glücklicherweise eigentlich gut. Wir haben hier uns ein paar mal eine kleine Leckerei gegönnt, so gab es schon gegrillte Lammschulter mit Nudelsalat, Nudeln mit Pesto, und auch Pommes mit Cordon Bleu. Und natürlich auch einmal ne Pizza, da hatten wir allerdings einen echt super anstrengenden Tag hinter uns. 
Das macht’s dann wieder wett

Unser Zimmer teilen wir uns seit Mittwoch mit André, einem (natürlich) Deutschen, der Dual Informatik studieren möchte, aber noch keinen Platz gefunden hat, weshalb er die letzen 3 Monate in Bolivien war. Sonst ist im Großen und ganzen diese Woche außer Bücken und schneiden nicht viel passiert, und nächste Woche wird das leider genau so, aber wenigstens wird die Reisekasse mal wieder aufgefüllt.

Liebe Grüße von den Arbeitern, wenn ihr zu Hause einen neuseeländischen Wein aus Blenheim, Pinot Noir oder Sauvignon zum Beispiel von der Winzerei Oyster Bay trinkt, waren wir eventuell beteiligt…

Blenheim 

19.02 2017
Die Sonne strahlte in unser Auto, es wurde warm und damit schon ein fast felsenfestes Zeichen, dass der heutige Tag super werden musste,… oder?

Erst einmal mussten wir uns aus dem Bett kämpfen, da heute aber Sonntag ist, und damit freies Parken galt, mussten wir uns keine Sorgen um irgendwelche mit Kreide hantierenden Politessen machen. Das reichhaltige Buffet bestehend aus Toast, Müsli, Marmelade, Nutella, Margarine Milch und einer Banane wurde auf dem Bürgersteig aufgebaut, und wir genossen die Wärme. Danach riefen wir bei einem Hostel in Blenheim an, auf dessen Seite wir gestern Abend in der Library bei der Recherche mach Alternativen gestoßen sind. Der Anruf dauerte kurz, nichtmal eine Minute, und dennoch erreichten wir damit mehr als in den letzten zwei Tagen zusammen. 

Wir hatten nun nicht nur eine feste Unterkunft für eine Woche, nein vielmehr auch einen Job für Morgen, den uns der Hostelbesitzer sofort vermitteln konnte. Was genau das war wussten wir zwar nicht, aber das war ja auch erstmal nebensächlich. In absoluter Bestlaune fuhren wir dann zu Rabbit Island, die uns die Mädchen bei unserer letzten Zusammenkunft empfohlen hatten. Ein herrlich weißer Sandstrand lud zum Entspannen ein, das Meer, das gerade wegen der Ebbe recht weit weg war, spülte leichte Wellen an, der Tag war ziemlich perfekt. Also Badehosen an, und wir genossen unseren ersten richtigen Strand- und Badetag in Neuseeland. Später buddelten wir wie die kleinen Jungs im Sand, und spielten wie die etwas größeren Fußball. Herrlich, wir hätten auch länger hier bleiben können.


Gegen halb drei beschlossen wir dann allerdings langsam nach Blenheim aufzubrechen, was wir knapp zwei Stunden später auch erreichten. Bei PizzaHut wurde ein kleiner Mittagssnack eingeworfen, dann machten wir es uns auf einer Bank gemütlich und warteten bis hab sechs. Das Hostel hat nämlich die Kuriosität keine Rezeption zu haben, für das Check-In muss man jemanden anrufen, der dann etwas später auftaucht. Um Halb 7 waren wir also nun Gäste des Hostels, und durften morgen um 10 vor 7 auf der Matte stehen, um auf einem Vineyard zu arbeiten. 

Luxus

Die Küche ist schön und gut ausgestattet, und unser Zimmer, sogar nur mit drei Betten, haben wir momentan für uns alleine. Es ist schon fast etwas ungewohnt alles so kompakt in einem Haus beieinander zu haben, aber mal wieder ein ordentliches Bett zu haben ist auch nicht das schlechteste.

Und wieder einmal Nelson

17. und 18.02. 2017
Diese beiden Tage fasse ich zusammen, da sich nicht sehr ereignisreich waren, was aber gleich in Gänze gelesen werden kann.

Alles begann mit einem Frühstück in der Küche in Murchison, es gab getoastetes Toast, und, noch viel besser, Toast aus dem Sandwichmaker. Wir wollten uns für heute Mittag ein paar Brote machen, und da uns gestern das Gerät aufgefallen war, durfte es auch ein bisschen mehr sein. Zum Frühstück gab es dann die süße Variante, mit Nutella gefüllt, was absolut zu empfehlen ist! Besonders an einem kalten, nebligen, Morgen wie heute. Nach einer heißen Dusche ging es dann nach Nelson, um die Arbeitssuche aufzunehmen. Davor musste aber noch ein motivierender Kakao im BurgerKing eingenommen werden, Traditionspflege muss sein, auch wenn die Mädchen diesmal nicht dabei waren.

Und dann begann der ätzende Teil, der sich über die letzten 2 Tage hinzog: Klinkenputzen. Zu häufig sahen wir: „No Jobs” „No Vacancy” oder hörten ein „Sorry, nothing available”. Am ersten Tag war das noch in Ordnung, wir hatten erst die Umgebung von Nelson abgegrast, doch am zweiten, als auch um ganz Motueka nichts verfügbar war, begann es doch etwas zu nerven.

 Also ging’s zurück nach Nelson, auf einen nun anderen Campingplatz, da die Stadt unseren schönen, tollen Campingplatz hinter der Library in unserer Abwesenheit von gerade einmal drei Wochen einfach dicht gemacht hatte! So ne…

Also alles in allem, „Kein Job, kein Geld, keine Ahnung wie es weitergehen soll” (Otto).

Sehr aufgemuntert hat aber dann das Brot einkaufen im Countdown am Abend des 17.02, denn das war nicht nur reduziert, sondern auch mal aus dunklem Mehl. Noch besser wurde die Laune dann mit einer gehörigen Portion Nudeln mit rotem Pesto, so leicht ließen wir uns nicht unterkriegen!

Murchison 

16.02 2017

Heute war der erste Tag, an dem ich keinen Bock/ absolut keine Lust mehr auf Haferflocken mit Bananen hatte, weshalb notgedrungen eine Menge Nutellatoast verdrückt werden musste. Das ist zwar auch nicht unbedingt besser, aber zumindest macht Schokolade glücklich, also schonmal ein guter Start in den Tag! (Eventuelle Werbeeinnahmen sind gern gesehn). Dazu gab es dann einen Apfel, die restlichen wurden verheerender Weise in der offenen Kühltasche während des Zähneputzens vor dem Auto liegen gelassen. In unserer Abwesenheit machten sich also 3 Wekas, die großen hühnerähnlichen Vögel von denen ich glaube ich schon beim Tasman berichtete, über unsere schönen Äpfel her. 

Nach diesem traurigen Verlust fuhren wir dann also nach Greymouth hinein, um den Blog hochzuladen, und eventuell einzukaufen, was dann aber gelassen wurde. Wir standen also vor der Kiwi Bank und dank dieser konntet ihr dann die Bilder unseres Sprungs betrachten. Mit einem kleinen Spaziergang an der Uferpromenade beendeten wir dann unsere Besichtigungstour durch die Stadt, die vom Bergbau lebt, was auch an leider noch recht neuen Denkmälern für verschüttete Kumpel sichtbar wurde.
Wir fuhren bei bestem Wetter weiter an der herrlichen Küste entlang, die grünen Alpen zu unserer rechten, der blaue Ozean zu unserer linken. Leider gibt’s heute davon keine Bilder, ich bin die ganze Zeit gefahren, Christophs werden aber bei Gelegenheit eingefügt.

Plötzlich riss uns ein Schild aus der kurvigen Fahrt, wenig später kam ein Parkplatz und wir waren bei einer der Highlights vieler Neuseelandbesuchender – den Pancake Rocks. Diese erreichte man über einen breiten Schotterweg, der durch hohe Gräser und an Palmen kurvig zum Meer führte. Dort waren dann ein paar Aussichtsplattformen aufgebaut, von denen man die steilen Klippen mit der geologischen Besonderheit betrachten konnte. Durch irgendeinen bislang wohl noch nicht erklärbaren Vorgang sehen die Felsen hier nämlich aus wie ein Teller übereinandergeschichteter Pfannkuchen, daher auch der Name. Die Gischt schlug hoch, das Wasser fuhr mit seiner Kraft weiter fort, die Klippen zu formen, und wir nach Westport.

Dort lief allerdings recht wenig, wir sind ein bisschen geschlendert, haben frisches Bargeld gezapft, sind im Subway gewesen, um erschreckend viel Geld für erschreckend wenig Satt für ein belegtes Brötchen zu zahlen, aber PizzaHut gabs nicht, und zur Not isst der Teufel eben blödes Brot… oder so ähnlich.

Nach einem kleinen Einkauf im Countdown für die nächsten Tage fuhren wir weiter nach Murchison, auf den Campingplatz auf dem unsere Südinselreise quasi so richtig begann. Dank der dortigen Duschen konnte Chris Sport machen, während ich einen wahren Klassiker dank des vorhandenen DVD Players schauen konnte – 007, From Russia with love. Zum Abendessen gab es wie drei Wochen zuvor Bratkartoffeln mit Brokkoli und Käsesahnesoße, nur diesmal ohne Sahne. Aus irgendeinem Grund flockte diese allerdings beim aufkochen aus, obwohl wir nur Zwiebeln, Käse, Milch, etwas Öl, Salz und Pfeffer verwendeten. Falls jemand Rat weis, wie das beim nächsten mal verhindert werden könnte, gerne in die Kommentare damit, wie sind nämlich nicht drauf gekommen.

Naja, nach langer Autofahrt ging es dann gemütlich zu Bett, auch wenn es mal wieder ziiiemlich kalt war.

Westküste und Gletscher

15.02 2017 
Das Frühstück haben wir heute im Auto vorne auf den Sitzen eingenommen, einmal weil es sehr kalt draußen war, und zum zweiten wegen der vielen Sandflys, kleine nervige Insekten die noch nerviger sind als Mücken. Zügig ging es dann weiter nach Norden, unser Ziel ist es, in zwei Tagen in Nelson zu sein, um unsere Arbeitssuche fortzusetzen. 

Landschaftlich ist die Westküste der Südinsel der mit Abstand schönste Fleck Neuseelands, wenn auch, oder gerade deshalb, eine der regenreichsten Regionen. 

Die Southern Alps, wie die Gebirgskette heißt, an der wir gerade auf kurvigen Straßen neben dem Meer vorbei fahren, bilden eine gewaltige Schranke zwischen dem Ozean und dem Land dahinter. Man sieht hier buchstäblich, wie die warme Luft über dem Meer Aufstieg und weiter oben das Wasser in weißen Nebelschleiern kondensieren. Davon profitiert die Pflanzenwelt natürlich unheimlich, und so sind die steilen Hänge über und über von Bäumen, Farnen Büschen und Gräsern bewachsen. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter, denn wie gesagt regnet es hier sehr viel. Wir hatten strahlenden Sonnenschein über uns, und so verging die Zeit bis zu den Gletschern relativ zügig. Der erste war der Fox Glacier, bei dem uns schon bei der Anfahrt eindrucksvoll dessen Schmelzen demonstriert wurde. Schon weit vor dem eigentlichen Gletscher standen Schilder, „bis hier reichte der Gletscher 1780″ „bis hier 1935″, wir mussten noch ein ganzes Stück fahren, bis wir zu einem Parkplatz kamen, von wo aus ein kleiner Weg zu einem Aussichtspunkt führte. Von diesem konnten wir dann das kalte Eisblau des Gletschers sehen, der obere Teil war allerdings in Wolken verborgen.

Auf dem Rückweg hielten wir aufm einer kleinen Hot Spring, bei der wir unsere Hände in das warme Wasser tauchten. 

Dann ging es auch schon weiter zum Franz Josef Gletscher, benannt nach dem gleichnamigen K&K Monarchen. Dort war wesentlich mehr betrieb als beim Fox, Busseweise Touristen fluteten an, und über uns flogen Helis in einer Frequenz, dass man dachte der Gletscher wird wie Berlin damals aus der Luft versorgt. Wie sich aber bei einer kleinen Wanderung die wir unternommen aber dank der Schilder rausstellte, war der Luftweg zurzeit die einzige Möglichkeit, den Gletscher sicher zu erreichen. Auf der 5-6 Stundenwanderung, auf der wir uns nun in der Hoffnung auf eine gute Sicht befanden, waren drei Touristen schon ins Leben gekommen. Wir kraxelten also mit der gebotenen Vorsicht durch den Urwald, bis wir an einer Hängebrücke wegen der knappen Zeit die wir noch hatten um nach Greymouth zu kommen, beschlossen umzukehren. Wieder am Parkplatz angekommen sahen wir keine 20 Meter weiter ein Schild auf dem „Glacier View” stand… wer lesen kann ist ab und zu auch im Vorteil. Also liefen wir in zügigem Tempo auch noch dahin, durch das Tal in dem sich noch vor ein paar Jahren die Eismasse nach vorne schoben. Nirgendwo konnten wir je die Folgen des Klimawandels deutlicher sehen als an diesem Gletscher, wären wir 2008 da gewesen hätten wir zumindest deutlich weniger zu laufen gehabt. Der Weg hat sich aber definitiv gelohnt, die Aussicht war gigantisch und noch während wir da waren riss die Wolkendecke in den Bergen auf, und hab den Blick auf das 29 Quadratkilometer große Schneefeld frei (zumindest teilweise). Dann hieß es auch schon weiter fahren, nach Greymouth, wo wir heute übernachten wollten. Diesmal dass ich am Steuer, nachdem Chris die Strecke bis zu den Gletschern gefahren ist. Zum Abendessen gab es noch die Reisreste von gestern, dann ging es auch schon früh ins Bett. 

Makarora

14.02 2017
Eva und ich standen heute früh auf, um aus dem Mehl, das wir gestern für die Béchamel-Soße gekauft hatten ein Brot fürs Frühstück zu zaubern. Nach einer längeren Backzeit waren wir mit dem Ergebnis zufrieden und frühstückten alle gemeinsam das noch dampfende Brot. Lecker!

Chris und Ich wuschen unsere Klamotten, was allerdings zwei Anläufe erforderte, da wir beim ersten Mal die Maschine überluden…

Dann hieß es leider auch schon wieder Abschied nehmen, und ungern trennten sich unsere Wege erneut😢(war mal wieder sehr schön mit euch)

Chris und ich machten uns auch wegen des mittlerweile wieder hervorragenden Wetters daran, das Auto aufzuräumen und ein bisschen auf Vordermann zu bringen, womit wir bis 4 Uhr beschäftigt waren. Dann war es auch für uns Zeit, langsam vom Campingplatz zu verschwinden, und uns gen Norden aufzumachen. Davor riefen wir aber noch kurz bei einigen Orchards in Motueka an, allerdings leider mal wieder ohne Erfolg (… das wird sicher besser, wenn wir dann oben suchen…) und hielten am See, um von einem in diesem wachsenden Baum ein Foto zu knipsen.

Auf der Strecke nach Makarora, hinter dem unser heutiger DOC Campingplatz liegt, fuhren wir an Szenerien vorbei, wie sie vorne auf einem Neuseelandreiseführer abgedruckt wären. Im Vordergrund der See, blau und vom Wind aufgewühlt, dahinter erheben sich die steilen felsigen Berghänge, auf denen dichte grüne Wälder wachsen. Die Bergspitzen jedoch sind mit pulvrigem Schnee gezuckert, ein wunderschöner Anblick.

Ohne Netz sitzen wir jetzt im Auto und lesen, Chris wieder Eragon, ich befasse mich mit Hamlet.

Ich entschuldige mich dass die letzen Tage nichts kam, aber das Wiedersehen wollte genossen werden (und heute Abend gabs kein Netz)

Wanaka

13.02 2017 
Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir diesmal alle zusammen, aber mit Beifahrerswap, zur Library, denn alle unsere Geräte waren alle. Das Internet war begrenzt, die Steckdosen rar und ein unfreundlicher älterer Mann meinte, mit seinem 100 Dezibel-Husten für Ruhe sorgen zu müssen. Kaum waren die letzten Übernachtungen auf der Blogkarte verzeichnet verließen wir das Gebäude wieder die Stadt zu erkunden.

Wanaka ist ein kleiner Ort, eingerahmt von Bergen und an einem schönen klaren See gelegen, an dem es aber sehr windig und kalt war. Wir schlenderten umher, sagen uns die Läden an, und gingen anschließend Burritos essen, die aus einem Imbisswagen heraus verkauft wurden. Eva und ich teilten uns die vegetarische Variante, während Chris sich einen mit Rindfleisch kaufte. Dank einem Probierstückchen weis ich, dass dieser etwas wie Sauerbraten schmeckt, worauf ich direkt Lust bekam. Als dann alles verputz war fuhren wir zum nächsten Campingplatz, nur etwas weiter außerhalb von Wanaka. Leider begann es gerade zu regnen, wir legten uns aber einfach in unser Auto und hörten „Drei Fragezeichen”. Ein sehr entspannter Nachmittag.

Als es kurz trocken war verfielen Eva und Chris sofort in den alten Trott zurück und machten Sport, während Julia und ich für das Abendessen einkaufen fuhren.

Der Laden war proppenvoll, und so kamen wir erst eine Stunde später wieder zurück, mit köstlichen Zutaten für eine noch köstlichere Lasagne und Ofenkartoffeln.

Deren Zubereitung beschäftigte uns also eine Weile, die Küche war geräumig und wir arbeiteten in perfektem Teamwork an einem tollen Abendessen.

Wir verputzen das ganze Blech Lasagne, und fast alle Kartoffeln, und legten uns dann überaus gut gesättigt zurück ins Auto und hörten bis spät abends weiter die Hörbücher.

Albert Town

12.02 2017
Perfekt nach dem Zeitplan starte unser Tag heut, Frühstück bis halb 10 beendet, um 10 vor der Library um nochmal alles zu laden, danach um 12:10 Uhr beim Treffpunkt für den Sprung. Leider war heute Sonntag… überraschender Weise, und damit war auch die Library zu, ergo kein laden der Geräte.

Weil das Wetter bedeckt aber trotzdem trocken war legten wir uns in den Park neben der Library und vertrödelten so ein bisschen die Zeit bis zum Mittag.

Vor dem Treffpunkt im Eventcentre aßen wir noch eine Kleinigkeit bei Dominos, dann ging’s schon zum Check-In. Wir wurden gewogen, damit nachher bei den Gurten auch alles passt, und dann hieß es warten bis der Bus kommt, um uns ins Tal zu fahren, in dem die Schaukel und der Bugee lagen.

Mit einem kleinen Transporter ging es dann cirka eine halbe Stunde nach Norden in die Berge, die Spannung stieg. Endlich angekommen kam allerdings vorerst die ernüchternde Nachricht, dass es für die Swing zurzeit zu windig sei, und diese deshalb stillgelegt ist, bis der Wind etwas abebbt.

Ich setzte mich also in die Lobby, während Chris zur Vorbereitung seines Bungees ging. Ich dachte, dass die Gruppe nochmals durch die Lobby käme, was leider nicht der Fall war. Dafür kam ein glücklich grinsender Chris ein wenig später zurück, und berichtete.

Die zu Beginn herrschende Nervosität wandelte sich nach den 8 Sekunden freiem Fall in 134 Meter Tiefe in pures Adrenalin um. Begeistert verfolgten wir auf den Monitoren die Fotos und das Video von dem gewagten Sprung.

Nun war also ich an der Reihe… oder auch nicht, denn die Schlange vor der Swing war lang, sehr lang – so lang, dass ich erst 1 1/2 Stunden später in meinen Klettergurt bugsiert wurde. Dann ging alles eigentlich relativ fix: „how do you want to jump?” Fragte das Mädel von der Crew „backwards and upside down” antwortete ich. Mit dem Kopf nach unten baumelnd hing ich also über dem Abgrund, ein kurzes Foto, ein Highfive und schon bretterte ich nach unten.

​Ich schaukelte ein bisschen hin und her, doch pendelte mich schnell aus und schwups wurde ich auch schon wieder nach oben gezogen und befand mich wenige Augenblicke später auf der wackeligen Platform. Nachdem auch meine Fotos gesichtet wurden warteten wir noch ein bisschen auf dem Gelände bis uns der Bus wieder zurück nach Queenstown fuhr.

Dort kauften wir schnell noch etwas für heute Abend zu essen ein (Reis und Curry), um dann nach Albert Town aufzubrechen. Darauf freuten wir uns besonders, da wir dort Eva und Julia wieder treffen sollten!

Ein paar Minuten nach und tuckerte die Queen auf den Platz und parkte neben uns. Das musste natürlich gefeiert werden, und so fuhren Chris und ich noch in die Stadt, um für jeden ein Fläschchen Cider zu kaufen. Und Eva brachten wir eine kleine Schachtel Schokoeis mit. So saßen wir kartenspielend zusammen und freuten uns über die Wiedervereinigung. Sehr sogar.

Queenstown

11.02 2017
Vom platzeigenen Hahn geweckt begann der Tag heute recht früh. Nach dem üblichen Toast und Müsli fuhren wir dann auch schon nach Queenstown, über eine sehr schöne kurvige Strecke entlang des Sees, an dem die Stadt liegt. Anhalten und Fotos machen lohnt sich hier auf jeden Fall, der See ist von hohen Bergen eingerahmt, etwa so wie ich den Comer See in Erinnerung habe.

An die Seite fahren, Foto machen!

Prioritäten setzend führte uns unser Weg erst einmal zur Library, um Strom zu tanken. Leider hatte man nur eine halbe Stunde Internetzugang, was etwas doof war, aber immerhin etwas.

Also dann alles mehr oder weniger voll war beschlossen wir in die Stadt zu gehen, die wirklich ein absoluter Touristenmagnet ist, unglaublich viele Leute drängen sich durch die Straßen, was man von dem sonst so menschenleeren Neuseeland fast nicht mehr gewöhnt ist. Genießen konnte man die rege Geschäftigkeit auf jeden Fall.

Am meisten war natürlich vor der weltberühmten Fergbäckerei und dem dazugehörigen Burgerladen los, und wir reihten uns selbstverständlich direkt in die Reihe ein. Nach knapp 30 Minuten hielten wir unseren „Doubleferg with Cheese” mit Pommes und Wasabi-Majo in der Hand. Was ein Koloss! Allein das Gewicht war schon gigantisch, ganz zu schweigen von dem Geschmack. Super saftiges Fleisch, das beste Brot das wir in Neuseeland gegessen haben (außer dem selbst gebackenen und dem aus New Plymouth) und die köstliche Soße machte dieses Mittagessen zu einem wahren Erlebnis.

Unglaublicher Andrang

Jeden Cent wert
Stolze Besitzer
Lecker!
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Mit dicken Bäuchen und sehr zufrieden liefen wir dann weiter durch die Stadt, die aber wie immer, ein relativ kleines Zentrum hat. Am Hafen lagen Speedboote und andere Wasserfahrzeuge, am Pier gab es nette Cafés und in einem schönen Park am See fand ein großer Markt Stadt, auf dem allerhand Kuriositäten verkauft wurden, aber auch kunstvolle Jade- und Knochenschnitzerein oder Seifen in Cupkakeform.

Mittlerweile spät geworden mussten wir uns langsam einen Campingplatz suchen, was in Queenstown in einer günstigen Kategorie gar nicht so einfach ist. Da wir allerdings eh langsam mal wieder waschen müssen beschlossen wir, gleich auf den kostenintensiven Holliday Park zu fahren, und einen entspannten Abend vor dem Sprung zu haben.

Leider hatte dieser keinen einzigen Platz mehr frei, und so fuhren wir außerhalb der Stadt auf einen Doc-Platz, der wunderschön am See lag. Den Abend verbrachten wir am See mit Steineflitschen, lesen und einem Bierchen – an Abendessen war nach dem gewaltigen Burger nicht mehr zu denken. Der Vollmond ging auf und beleuchtete den Platz, und wir gingen zu Bett. 

Te Anau

10.02 2017

Zum Glück war es heute nicht mehr so kalt wie gestern, trotzdem war der Himmel bedeckt, perfektes Wetter also zum wandern, nicht zu heiß und nicht zu kalt. Nach dem üblichen Müslifrühstück fuhren wir dann in den südlichen Teil von Te Anau, wo sich der Parkplatz zum Kepler Track befand.

Dort trafen wir natürlich ein deutsches Pärchen, die die Wanderung komplett laufen wollten, von denen wir ein Startfoto machen sollten. Im Gegenzug bekamen wir natürlich auch eins.

Schuhe geschnürt, Wasser Müsliriegel und für Chris ein paar Brote eingepackt, Jacken angezogen und los ging es, in den Wald.

Die erste Stunde war der Weg flach und wir kamen gut voran. Ab und zu konnte man den See durch das dichte Farnwerk und die Bäume sehen, einmal, an einem Campingplatz, konnte man auch an den kleinen Sandstrand. Über kleine Brückchen kamen wir gut voran, an dicken grünen Moosteppichen vorbei, oder an kleinen Farnen, die etwa Kniehoch dicht an dicht unter den gewaltigen Bäumen standen, die angenehm Schatten spendeten.
Irgendwann begann dann der Aufstieg auf den Berg, die Strecke wurde steiler. Wir landeten vor einer hohen Felswand, die aber nicht wie bei unserer aller ersten Wanderung hier in Neuseeland mit einer Kette erklommen werden musste. Dafür gab es eine Treppe, von der aus die Sicht auf den See und die Stadt schon super war.

Etwas später riss der Baumbewuchs plötzlich ab und wir standen auf einem freien Feld, bewachsen mit Heidekraut und flachen Büschen, der Gipfel. Mit einem atemberaubenden Panorama vor uns nahmen wir unser Lunchpaket ein und verweilten ein bisschen.
Dann war es leider auch schon wieder Zeit sich an den Abstieg zu machen. Das ging wie immer ziemlich schnell, bis auf den langen geraden Teil, der sich ziemlich Strecke. Unterwegs bot uns noch eine Amerikanerin etwas von ihrer Sonnencreme an, von der sie deutlich sichtbar zu viel in einem unpraktischen kleinen Tütchen dabei hatte. So gabs wenigstens keinen Sonnenbrand für alle.

Auf dem Parkplatz wurde dann noch schnell ein Campingplatz für die Nacht ausgesucht, der kurz vor Queenstown liegt, natürlich mit Dusche, was sehr angenehm nach der Wanderung war. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensoße und ein Bierchen, dann ging’s schon um 9 ins Bett.


09.02 2017
Frisch wie Tiefkühlgemüse und genauso durchgefroren blieben wir heute erstmal lange im Auto, und warteten, bis die Sonne heraus kam. Vor der Brücke hatte komischerweise mitten in der Pampa (wir hatten ja nichtmal Netz) ein Imbisswagen geöffnet, und es roch nach frischem Kaffe. Sehr angenehm zu unseren Müsli mit Banane. Nachdem die Kanadier sich neben uns verabschiedet hatten und fuhren beschlossen wir, dass es auch für uns Zeit war.
Wir wollten nach Te Anau, um dort eine Wanderung am Milford Sound zu buchen. Wie sich dort angekommen aber herausstellte, war die Wanderung dort schon seit knapp 6 Monaten ausgebucht! Pech gehabt, und angeln darf man dort auch nicht – Meeresschutzgebiet -_-.

Also beschlossen wir morgen auf den Kepler Track zu gehen, der fast direkt vor der Haustür liegt, und den man, nicht wie den Milford, auch ohne Guide betreten darf. Der Kepler ist eigentlich eine 4 Tageswanderung, aber wir wollten nur den ersten Teil laufen und dann umkehren, mal schaun ob das klappt.

Dann ging es in die Library, in dort unserer Aktivitäten in Queenstown zu buchen, diesmal mit mehr Erfolg, auch wenn das Internet so schlecht war, dass wir unsere Mobilen Daten nutzen mussten. Wir gönnten uns nichts weniger als den höchsten Bungeejump in Neuseeland für Chris, und die welthöchste Schaukel für mich. Das wird ein Abenteuer, wir sind sehr gespannt.

Da es für eine Wanderung schon zu spät war legten wir uns dann an das Ufer des Lake Te Anau in der Stadt und lasen gemütlich in der Sonne.

Als es langsam kalt und dunkel wurde war es Zeit, sich mit der Unterkunftssuche zu beschäftigen. Die Campingplätze in der Stadt waren teuer, und auf CamperMate schlecht gerankt, also fuhren wir zu einem Platz der in der App zum wildcampen empfohlen wurde, damit rot markiert ist. Leider empfing und als wir ankamen ein „No Camping” Schild, und wir fuhren weiter auf einen Doc Platz. 12 Dollar für ein Plumsklo, aber dafür direkt am See, wo wir dann kurz verweilten.

Aus einem Stück Treibholz schnitze ich mit dem Taschenmesser einen Maori Angelhaken, die hier überall verkauft werden, Chris las Eragon nochmal.

Zum Abendessen gab es dann Spaghetti für Chris, und Baked Beans für mich, aber ein Geschmackserlebnis wollte sich trotz Rosmarinbeigabe nicht einstellen. Dann ging’s auch schon wieder zu Bett, ein weitere Tag in Neuseeland wich der Nacht.

Lake Te Anau

Der Strand vor unserem Campingplatz
Lag dort einfach am See rum
Zum campingplatz

Am kochen

Invercargill und Umgebung 

08.02. 2017
Mit einer warmen Dusche und anschließendem warmen Toast startete der heutige Tag. Gegen 10 verließen wir den Platz und fuhren zu ISite von Invercargill, die sich in der höchsten Pyramide der südlichen Hemisphäre befindet – sie war knapp 35 Meter hoch, also nichts bahnbrechendes. Außerdem war in ihr ein Museum, in dem, wie bei vielen schon zuvor, eine Menge unterschiedliche Themen ausgestellt wurden. Maoriwaffen und Schmuck, viktorianische Kleidung, Skelette des ausgestorbenen Moas, Walfangboote und anderes. Am interessantesten war die Ausstellung über ein Schiff, das dort einmal gesunken ist, und von dem nur 5 Crewmitglieder und ein Passagier überlebten. Diese waren auf eine Insel gespült worden und ernährten sich von allem, was sie finden konnten, bis sie ein Boot aus den Wrackteilen zusammen gebaut hatten, und entkommen konnten. Um zukünftigen Schiffbrüchigen die Rettung zu vereinfachen wurde auf jener Insel ein Lager errichtet, mit Lebensmittel , Klamotten und einem Boot. Diese Utensilien wurden im Museum nun ausgestellt, daneben das warnende Schild, das damals neben dem Lager stand: „Möge der Fluch der Witwe und des vaterlosen Kindes über jenen leuchten, die dies mit einem Schiff in ihrem Rücken wegnehmen”. Voll von Patos, aber interessant.

Des Weitern ging es dann in die Library, um den Blog hochzuladen und die Geräte aufzufüllen, das Internet war aber erbärmlich langsam, so dass wir die Parkuhr(!) mit mehr Münzgeld hätten füttern müssen. Leider hatten wir keines mehr, da hier wirklich alles ausschließlich mit der Karte bezahlt wird, und wenn es auch nur ein Eis für 70 Cent ist. Sehr angenehm. Zumindest hat Chris dann einen andern Parkplatz gesucht, während ich weiterhin die Geräte observierte.

Als dann unsere zwei Stunden um waren verschlug es uns zu Dominos, der konkurrierenden Pizzakette hier, deren Pizzen wir vor der ISite im Queenspark aßen. Und diese Pizza war auch noch besser als die von PizzaHut, nicht so fettig, aber auch weniger dick, was sie dann auch leider nicht ganz so sättigend macht.

Als wir beschlossen hatten, alles von dieser Stadt gesehn zu haben (mehr gibt’s hier tatsächlich nicht) fuhren wir die malerische Strecke zu unserem nächsten Campingplatz neben der längsten hölzernen Hängebrücke Neuseelands. Neben uns parkten zwei Kanadier, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Bei indischen Instantnudeln mit extrem scharfem Currygeschmack (gekauft in einem indischen Shop in Dunedin) plauderte man ein bisschen, bis es zu kalt wurde.

Glücklicherweise hatten vier Franzosen am Ende des Platzes ein großes Lagerfeuer gemacht, zu dem wir uns dann gesellten. Je später der Abend wurde desto mehr Leute fanden sich am Feuer zusammen, sodass wir am Ende drei Deutsche, zwei Kanadier, vier Franzosen, eine Holländerin, ein Amerikaner (ca. 45, reist allein beide Inseln mit dem Fahrrad) und zwei Kiwis waren. Die Gespräche waren sehr interessant und reichten von Ahorsirup bis zu Hangi-Meals, eine maorizubereitungsart. Müssen wir auf jeden Fall noch testen. Der Abend wurde immer später, die Gespräche interessanter, bis sich die Gruppe gegen zwölf auflöste und zu Bett ging. Und diese Nacht war saukalt. Die kälteste bislang…

Ein kleines Straßencafe

Dunedin

07.02.2017 – 2 Monate hier

Wir würden heute früh wach und beschlossen, die so gewonnene Zeit auch gleich zu nutzen. Wir packten alles zusammen und fuhren zur Baldwin Street in Dunedin, eines der touristischen Highlights der Stadt. Warum ist eine normale Straße ein Highlight? Ganz einfach, es ist keine normale Straße, sondern die steilste bewohnte Straße der Welt! 

Und die sind wir dann erst einmal hochgekraxelt. Es war anstrengend, doch während unserer Wanderung in Blenheim haben wir schon steileres erklommen, also kein Problem für uns Sportler.

So sieht’s von unten aus

Oben unterhielten wir uns mit 3 Holländern, ein Vater und seine 2 Söhne, die freundlicherweise auch ein Bild von uns machten. Ein Kiwi wusste allerlei über die Straße zu berichten, so gibt es beispielsweise jedes Jahr ein „Wettrennen” von Jaffarolls (phonetisch, keine Ahnung ob das richtig geschrieben ist), eine Süßigkeit hier, die die Straße runtergerollt wird. Man kauft sich eine Nummer auf der Schokorolle, und wenn seine als erstes unten angekugelt kommt, gewinnt man etwas. Des Weiteren wurden hier einige Rekorde aufgestellt, jemand ist hier hoch geskatet, ein anderer in 38 Sekunden mit dem Fahrrad hoch, unglaublich!

Danach fuhren wir in den Botanischen Garten und frühstückten am Ententeich, die Tiere warfen uns sehr neidische Blicke zu. Wir schlenderten ein bisschen umher und mopsten einen kleinen Büschel Rosmarin aus dem „mediterranen Garten”, wer weis wann man das noch gebrauchen kann? 

Morgens halb 9 in Neuseeland – erstmal ein Müsli
Mediterraner Garten

Anschließend fuhren wir zum Signals Hill Lookout, eine kleine kurvige Straße auf einen Berg über der Stadt. Die Aussicht war enorm, die Bucht in der die Stadt liegt, die winzig unter uns lag, wunderschön. Man konnte sogar unseren Campingplatz in der Ferne erahnen.

Dunedin
… und Umgebung

Die beiden Kiwis, die uns vor einigen Tagen den köstlichen Fisch schenkten hatten uns das Otago Settlers Museum empfohlen, weshalb wir uns dieses natürlich anschauten. Dort gab es sehr interessante Ausstellungsstücke, alte Eisenbahnen, Maorirelikte und alte Walfangboote und Harpunen. Dunedin war nämlich eine der ersten europäischen Walfangstationen in NZ, eventuell sogar die erste, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher. Je weiter man im Museum vorankam desto neuer wurden die Exponate, so gelangten wir zu einer Halle von Oldtimern (wovon man hier übrigens auch eine ungeheure Menge auf der Straße sehen kann, was uns jedes Mal tierisch freut), und einem alten Linienbus. Dann kamen Jugendzimmer der 70er, 80er und 90er. Das war auf jeden Fall sehr interessant. Am meisten Spaß hatten wir aber an den Arcadeautomaten, deren miese Steuerung uns schier in den Wahnsinn trieb.

Eine schöne Dampflock
Ein Fangboot
Sogar Staubsauger sind hier zu finden
Back to the Future/80s (je nachdem)

Dann hatten wir auch schon genug von der Stadt gesehen, und fuhren über die Southern Scenic Route anstatt des Highways nach Incarvergill. Und dieser Umweg hat sich definitiv gelohnt, die Aussicht war unglaublich!

Die erste Strecke führte an langen weißen, von Grass bewachsenen Stränden und Dünen vorbei, bis sich die Landschaft in die typischen Auenlandhügel wandelte, auf denen Schafe und Rinder weideten. Wieder ein paar Kilometer weiter fuhr man durch Pinienwälder, bis man schließlich durch Sumpflandschaften fuhr. Da eine Brücke gesperrt war mussten wir einen ziemlichen Umweg über eine Schotterpiste nehmen, aber das war kein Problem. Wir hatten die gesamten 170 Kilometer was zu sehen, und es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, hier zu fahren. 

Der Blick vom Scenic Drive

Zur Feier des 2 monatigen Jubiläums wollten wir uns dann heute auch mal ein Bierchen gönnen, fuhren in den Pack n Safe und kauften natürlich alles, außer dem Bier, den dieses darf hier laut einem regionalen Gesetz nicht im Supermarkt verkauft werden. Dafür tragen wir aber die beiden Mädels aus Colingwood Bzw Motueka wieder, was uns sehr gefreut hat. Diese waren die Ostküste runtergefahren und kamen gerade von Stuart Island. Zufälle gibt’s hier, das ist unglaublich. Der Markt lag ja nicht einmal auf unserer Route, und dass man dann auch noch gleichzeitig dadrin ist, ist ja wohl mehr als unwahrscheinlich.
Nachdem wir dann das Bier im Liquor Land gekauft hatten und auf dem Campingplatz angekommen waren, gab es ein kleines Telefonat mit den Mädels, die in Motueka nach Arbeit suchen, und danach Abendessen. 

Und das war köstlichst! Es gab Reis mit Rateatoullie, das wir mit gedünsteten Zwiebeln, Möhren und einem Schuss Bier verfeinerten. Auch kam der Rosmarin zum Einsatz, ein hervorragendes Essen für einen hervorragenden Tag.

Sehr glückliche Köche
Allein das sieht doch von nach gehobener Campernahrung aus, oder?
Lecker!
Der Mond

Mit bester Laune gingen wir dann gegen 11 ins Bett.

06.02 2017

Um 6 Uhr reißt der Wecker uns aus dem Schlaf, denn wir wollten weg sein, bevor hier alle Leite zur Arbeit fahren. Also schnell angezogen und los, zu einer kleinen Picknick-Ecke in der Stadt, neben der praktischerweise auch eine öffentliche Toilette stand. Wir packten unser Müsli mit Banane aus und frühstückten, während wir der Sonne zusahen, wie sie über den Häusern aufging.​

Als dann das Mahl beendet war fuhren wir schnell noch tanken, und danach nach Dunedin, wo wir auf einem Parkplatz neben der Uni einen Platz fanden. Das kam uns schon etwas komisch vor, aber es war ja noch früh. Generell war die Autobahn auch erstaunlich leer gewesen, trotz der frühen Stunde hätten zumindest ein paar Menschen unterwegs sein müssen, die Straße hatten wir allerdings für uns allein.

Je näher wir dem Zentrum kamen, desto seltsamer kam uns die Leere vor, ein kurzer Blick ins Netz reichte aber um herauszufinden, dass heute Nationalfeiertag war, an dem die Kiwis die Gründung ihrer Nation feiern. Also setzten wir uns vor der ISite auf eine Bank und genossen alleine das schnelle Internet. Es wurde ein bisschen gefacetimet, gesurft und recherchiert, und so war es dann auch schon 1 Uhr, Zeit Mittag zu essen. Das taten wir im PizzaHut, und weil wir gestern den Laden im Internet bewertet hatten, und dafür einen Gutscheincode bekamen, hatte jeder heute 1 1/2 Pizzen zur Verfügung. Im Laden war große Geschäftigkeit, da gerade der Superbowl stattfand. Wir konnten also die Halbzeitshow genießen und gingen dann weiter durch die Stadt.

Besonders schön war der historische Bahnhof, von dem allerdings nicht ganz ersichtlich ist, ob er noch in Betrieb ist. In dessen oberen Etage gab es eine Kunsthalle, in der wir ein paar Bilder betrachteten. 

Anschließend gingen wir in die Gallery der Stadt, um uns noch mehr Kunst anzuschauen. Diese war allerdings sehr seltsam, beispielsweise das Video eines Elefanten, dass 4 Minuten lang nur dessen Beine zeigt, während die Kamera im Kreis um das Tier fliegt. Auch die anderen Kunstwerke waren etwas komisch, aber es war wenigstens warm und trocken. 

Draußen regnete es, dennoch fuhren wir an den Campingplatz mit dem schönen Strand, auf dem wir gestern keinen Platz gefunden hatten, um uns diesen für heute zu reservieren. Dort angekommen bekamen wir buchstäblich den letzten Platz, alle anderen warn um halb 2(!) schon belegt. 

Wir machten es uns im Auto gemütlich und lasen den Rest des Tages, denn der Regen machte den geplanten Badetag nicht möglich (bzw. zu kalt). Der Tag endete sehr früh, da wir beide ziemlich müde waren, die Nacht war dann doch etwas kurz.
05.02 2017
Da Ich heute schon vor 7 wach wurde konnte ich die warmen Duschen in ausgiebiger weise nutzen, um danach gemütlich mit Chris in der Küche zu frühstücken. Leider hatte der Toaster einen Defekt, weshalb es nur halb getoastetes Toast gab.

Gegen 11 rollten wir dann vom Platz und fuhren auf dem Highway nach Süden, bogen allerdings ab, um an einer Landzunge Seelöwen zu sehen. Diese dösten überwiegend auf dem Sandstein, einige wenige trieben aber im Wasser, in dem dicke grüne Algenbänder schwommen, die ein bisschen wie Bandnudeln aussahen.

Die restliche Strecke fuhren wir nicht über die Schnellstraße, sondern über den sogenannten „Scenic Drive”, eine Sonntagsfahrerstrecke, die man gemächlich fährt und sich dabei die Gegend ansieht, die wirklich atemberaubend schön ist. Man tuckert durch einige malerische kleine Orte die Berge hinauf und hat dann einen herrlichen Ausblick über diverse Buchten und das Meer. Außerdem kreuzt man mehrfach die dortige Eisenbahnstrecke, immer mit der Warnung „Look for Trains” – Bahnschranken sind hier nämlich nahezu unbekannt, was allerdings verständlich ist, bedenkt man, dass wir seit Auckland nur einen einzigen Zug gesehen haben.

Pünktlich zum Mittagessen kamen wir in Dunedin an, eine Studentenstadt die uns sehr gut gefällt. Die Gebäude sind hier im edwardianisch viktorianischen Stil errichtet, ein paar Neubauten gibt es natürlich auch. Die meisten Häuser sind Schulen für alle möglichen Disziplinen, Medizin, Justiz, und und und.

Zumindest trafen wir nach einiger Zeit im PizzaHut ein, und aßen mal wieder eine schöne warme Pizza. Danach ging’s zu BurgerKing, wo wir uns was zu trinken und ein Eis holten (gerade mal 70 Cent, da sagt man doch nicht nein, oder?). Nach einiger Schlenderei fuhren wir dann auf einen Campingplatz am Meer, der aber schon ziemlich voll war. Wir gingen an den herrlich weißen Sandstrand, streikten unsere Füße ins Meer und liegen ein bisschen umher. Als wir allerdings zum Parkplatz zurück kamen stellten wir fest, dass nur die Hälfte des Parkplatzes für Camping erlaubt war. Nach einem Blick auf CamperMate war klar, hier wird kontrolliert, und wir müssen hier weg, wenn wir keine 200$ Strafe zahlen wollten.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl fuhren wir dann in den nächsten Ort, und stellten uns in einem Wohngebiet an den Straßenrand. Bis es dunkel war gingen wir noch durch das Städtchen spazieren und laden an einer Bushaltestelle, dann liefen wir zurück und schliefen ein.​​

Herbert ( T-100 Tage)

04.02 2017

Nach dem Frühstück fuhren wir heute auf dem Highway 8 an den Lake Pukaki und schauten uns an diesem erst einmal ausgiebig satt. Der See ist ziemlich lang und ebnet den Blick für eine spektakuläre Aussicht auf den Mount Cook, den höchsten Berg Neuseelands. Förmlich in den Wolken stehend ragt er über das tief türkise Wasser, das mit lauten Wellen an den kleinen Abhang klatschte, auf dem wir standen. Wenige Meter Fahrt weiter gab es einen Kiosk, bei dem man Lachs aus diesem See kaufen konnte, das haben wir allerdings gelassen, nicht zuletzt, weil hier busseweise Japaner angekarrt wurden, die den Shop fluteten.

Fluten ist ein gutes Stichwort, denn in Sichtweite war ein riesiger Staudamm, von dem das Wasser des Sees in einen Kanal floss, in unglaublicher Geschwindigkeit und Masse. Wofür der Damm allerdings genau gedacht ist ist nicht ersichtlich, zumindest die Energiegewinnung können wir aufgrund eines fehlenden Kraftwerks schon einmal ausschließen.

Dann fuhren wir weiter auf dem Highway 83 nach Osten, bogen bei Otematata ab und hielten in Benmore am größten Staudamm Neuseelands, um dort eine kleine Wanderung zu unternehmen.

Der Peninsula Track führte uns auf die von Pinien bewaldeten Berge über dem Stausee, eröffnete einen tollen Blick auf diesen und die den schottischen Highlands sehr ähnlichen Bergen dahinter. Es sah fast so aus wie der See vor Hogwarts, wäre eine Dampflokomotive gefahren, hätte diese Vorstellung perfekt gepasst. Die Wanderung war genial, auf jeden Fall zu empfehlen, falls noch jemand vorhat hier vorbei zu kommen 😜

Nachdem wir auch noch einmal über den Damm gelaufen waren, der wesentlich länger war als er aussah, fuhren wir auch schon weiter, bogen allerdings bei einem Parkplatz direkt am Highway wieder ab, als wir das Schild „Maori Paintings” sahen. Leider war der Parkplatz tatsächlich sehenswerter als die Kunstwerke, diese wurden nämlich für Museen zu einem Großteil aus dem Felsen gebrochen und waren gar nicht mehr vorhanden! Die verbliebenden waren so verblasst, dass man sie kaum erkennen konnte. Nur ein Bild war wirklich sichtbar, dafür aber unscheinbar.

Ziemlich müde kamen wir dann in Herbert an (ja, der Ort heißt tatsächlich so) und fuhren auf einen gemütlichen Campingplatz. Chris machte Sport, ich einen kleinen Spaziergang über den Platz, dann wurde auch schon das Abendessen zubereitet. Und nein, keine Nudeln mit Tomatensoße, sondern Nudeln mit Pesto.

Wir hatten allerdings auch richtig Glück, die Kiwis, mit denen wir uns in der Küche unterhalten hatten, waren morgens angeln gewesen und hatten leider einen Fisch zu viel. Diesen schenkten sie uns frisch gebraten, und ergänzten das Mahl um eine wahre Köstlichkeit.

Nach einer langen Unterhaltung mit einem Hamburger ging’s dann ins Bett.

PS: Ab genau heute haben wir noch 100 Tage in Neuseeland, die Uhr tickt.

Lake Tekapo oder das erhoffte Sternenmeer

03.02 2017

Der Tag startete mit einem gemütlichen Müslifrühstück, bei dem der letze Rest des Joghurts aufgebraucht wurde, den wir für den Couscoussalat gekauft hatten. Das Wetter war warm, leicht bedeckt aber schön, nur über Nacht schien es feucht gewesen zu sein, denn der Erdboden unter uns war weich und etwas schlammig geworden. Deshalb war es dann auch nicht sehr verwunderlich, dass wir uns mit Hugo festfuhren und im Morast stecken blieben. Ja, erst kürzlich über die Mädels gelästert, denen das auch passiert ist, aber in unserem Fall war das nicht ganz so absehbar wie bei denen…

Mit vereinter Kraft aller noch auf dem Campingplatz verbliebenden Reisenden zogen wir buchstäblich die Karre aus dem Dreck, und dann konnte es losgehen.

Wir wollten heute Lake Tekapo und Lake Alexandrina sehen, und danach weiter auf einen gratis Campingplatz fahren. Da fiel mir auf dem Weg dahin aber noch Petras Kommentar hier ein, und dieser Plan wurde zugunsten des Lichtschutzgebietes, in dem sich die bei beiden Seen befinden, über den Haufen geworfen. Hier gibt es nämlich in einem extrem großen Umfeld keine künstlichen Lichtquellen nachts, keine Straßenlaternen, keine Leuchtreklame oder ähnliches. Deshalb ist dieses Gebiet seit einigen Jahren ein Lichtgeschützes Gebiet, eines von gerade einmal fünf weltweit, um der Sternwarte auf dem Mount John die Arbeit zu erleichtern.

Diese bietet auch Nachttouren an, von denen Petra auch sprach, und deshalb recherchierten wir noch auf dem Weg nach diesen. Leider waren sie erstens sehr teuer, und zweitens, was viel unangenehmer war, ausgebucht. Wir suchten uns deshalb einen günstigen Campingplatz zwischen den beiden Seen und hofften auf eine sternenklare Nacht.

Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns mit lesen am See, dem Film „Gregs Tagebuch”, kochen und Kartenspielen. Zum Abendessen gab es heute Reis mit Butterchickensoße.

Nach dem Abendessen würde abgespült, das Wasser dafür musste mit großen Pumpen von Hand selbst gepumpt werden, was sehr amüsant war und bis jetzt einzigartig auf unserer Reise.

Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Gegend, die mit dem gelblich grasbewachsenen Hügeln und den Seen sehr nach den schottischen Highlands aussah. Leider war auch das Wetter so, dicke Wolkenberge versperrten die Sicht, und so gingen wir ins Bett… nicht allerdings ohne einen Wecker auf halb 2 zu stellen, in der Hoffnung auf bessere Sicht.

Als der Wecker klingelte waren die Wolken leider immer noch da, doch ein kleiner Fetzen in der Wolkendecke machte einen Blick auf die Sterne möglich – zumindest auf ein paar davon. Interessanterweise war der Campingplatz, obwohl keine menschliche Lichtquelle brannte, in ein stetes silbriges Licht getaucht, und auch die Wolken waren ungewöhnlich beleuchtet. Man kann sich nur ausmalen wie wunderschön die Sicht hier bei gutem Wetter ist, wenn man sogar ohne Taschenlampe den Weg zur Toilette problemlos findet. Wirklich schade, aber da kann man natürlich nix machen, so ging ich wieder ins Bett und schlief den Rest der kurzen Nacht. 

Bis ans Ende der Welt, und darüber hinaus

2.2 2017
Nachdem wir den Luxus des Campingplatzes noch einmal richtig ausgenutzt hatten, warmes Toast und die super Duschen (und einer kurzen Fernsehsession, bei der eine Maorifrau begeistert von der vielseitigen Verwendbarkeit von Salami schwärmte) fuhren wir in die Library, die knapp 10 Minuten entfernt lag, und sich im oberen Stockwerk einer Mall befand. Wir suchten uns einen Platz mit Stromanschluss, und luden alle Geräte auf. Des Weiteren verschickten wir weitere Bewerbungen, unter anderem für Kartoffelernte und Kühe melken, eine Antwort darauf steht allerdings noch aus. Dann würde noch kurz mit den Mädels gefacetimet und die weitere Route grob festgelegt.

Wir machten noch einen kleinen Ausflug zur Christchurch vorgelagerten Halbinsel, genauer in die Corsair Bay, die man durch einen der in Neuseeland seltenen Tunnel erreicht. Eine eigentlich sehr lustige Fahrt, da man von der Stadt aus auf Berge zufährt, und gleich nach dem Tunnel plötzlich am Meer steht. Nachdem wir die schöne Bucht gesehen hatten (die bei besserem Wetter allerdings sicherlich noch schöner gewesen wäre) fuhren wir zurück nach Christchurch, um von dort aus unseren Weg nach Süden fortzusetzen. Leider mussten wir vorher noch tanken, was hier unten echt weh tut, bei einem umgerechneten Literpreis von knapp 1,40€. Mit dem Rest Couscoussalat von gestern im Magen konnten wir dann aber unsere Reise gut gesättigt weiter fortsetzen.

Die weitere Fahrt verlief dann eigentlich relativ monoton, man hätte die 2 Stunden auch die Hände vom Lenkrad nehmen können, so gerade verlief die Straße durch die von Weiden dominierte Landschaft. Die seltenen Kurven und die Überholbuchten, die hier in regelmäßigem Abstand platziert sind, machten das lenken dann allerdings doch nötig. Nach den besagten zwei Stunden Fahrt durch die Pampa landeten wir quasi am Ende der Welt in einem kleinen Dörfchen am Meer, an dessen Ende sich eine Wiese und ein Plumsklo fanden, wo wir frei übernachten durften. 

Gleichzeitig mit uns kam noch eine Vierergruppe deutsche an, die allerdings nicht gesprächinteressiert schienen – wir waren noch vor ein paar Tagen wahrscheinlich ähnlich. 

Deshalb gingen wir and Meer, das allerdings durch Priele und die steigende Flut leider nicht erreichbar war. Wir schlenderten also zurück, machten uns ein paar belegte „Brote” mit Tomate und Käse, aßen ein paar Kekse, von denen wir uns allerdings auch mehr erhofft hatten, und gingen nach einer Folge „Drei ???” ins Bett