03.02 2017
Der Tag startete mit einem gemütlichen Müslifrühstück, bei dem der letze Rest des Joghurts aufgebraucht wurde, den wir für den Couscoussalat gekauft hatten. Das Wetter war warm, leicht bedeckt aber schön, nur über Nacht schien es feucht gewesen zu sein, denn der Erdboden unter uns war weich und etwas schlammig geworden. Deshalb war es dann auch nicht sehr verwunderlich, dass wir uns mit Hugo festfuhren und im Morast stecken blieben. Ja, erst kürzlich über die Mädels gelästert, denen das auch passiert ist, aber in unserem Fall war das nicht ganz so absehbar wie bei denen…
Mit vereinter Kraft aller noch auf dem Campingplatz verbliebenden Reisenden zogen wir buchstäblich die Karre aus dem Dreck, und dann konnte es losgehen.
Wir wollten heute Lake Tekapo und Lake Alexandrina sehen, und danach weiter auf einen gratis Campingplatz fahren. Da fiel mir auf dem Weg dahin aber noch Petras Kommentar hier ein, und dieser Plan wurde zugunsten des Lichtschutzgebietes, in dem sich die bei beiden Seen befinden, über den Haufen geworfen. Hier gibt es nämlich in einem extrem großen Umfeld keine künstlichen Lichtquellen nachts, keine Straßenlaternen, keine Leuchtreklame oder ähnliches. Deshalb ist dieses Gebiet seit einigen Jahren ein Lichtgeschützes Gebiet, eines von gerade einmal fünf weltweit, um der Sternwarte auf dem Mount John die Arbeit zu erleichtern.
Diese bietet auch Nachttouren an, von denen Petra auch sprach, und deshalb recherchierten wir noch auf dem Weg nach diesen. Leider waren sie erstens sehr teuer, und zweitens, was viel unangenehmer war, ausgebucht. Wir suchten uns deshalb einen günstigen Campingplatz zwischen den beiden Seen und hofften auf eine sternenklare Nacht.
Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns mit lesen am See, dem Film „Gregs Tagebuch”, kochen und Kartenspielen. Zum Abendessen gab es heute Reis mit Butterchickensoße.
Nach dem Abendessen würde abgespült, das Wasser dafür musste mit großen Pumpen von Hand selbst gepumpt werden, was sehr amüsant war und bis jetzt einzigartig auf unserer Reise.
Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Gegend, die mit dem gelblich grasbewachsenen Hügeln und den Seen sehr nach den schottischen Highlands aussah. Leider war auch das Wetter so, dicke Wolkenberge versperrten die Sicht, und so gingen wir ins Bett… nicht allerdings ohne einen Wecker auf halb 2 zu stellen, in der Hoffnung auf bessere Sicht.
Als der Wecker klingelte waren die Wolken leider immer noch da, doch ein kleiner Fetzen in der Wolkendecke machte einen Blick auf die Sterne möglich – zumindest auf ein paar davon. Interessanterweise war der Campingplatz, obwohl keine menschliche Lichtquelle brannte, in ein stetes silbriges Licht getaucht, und auch die Wolken waren ungewöhnlich beleuchtet. Man kann sich nur ausmalen wie wunderschön die Sicht hier bei gutem Wetter ist, wenn man sogar ohne Taschenlampe den Weg zur Toilette problemlos findet. Wirklich schade, aber da kann man natürlich nix machen, so ging ich wieder ins Bett und schlief den Rest der kurzen Nacht.