21.05. 2017 – One night in Bangkok

 

Nachdem wir den gesamten gestrigen Tag und den heutigen Morgen und frühen Mittag wieder nichts machen konnten, da es diesmal Christoph erwischt hat bleibt uns nur eines übrig: den Abend nutzen!

Davor geht es aber noch zum Friseur, die Mähne ist in den letzten zwei Monaten ordentlich gewachsen. Wir gehen also zum Hairstylisten unseres Vertrauens um die Ecke, der alle Geschütze auffährt, um uns in zufriedene Kunden zu verwandeln. Das beginnt damit das er einem die erst zehn Minuten vorher gewaschenen Haare ordentlich einseift, wäscht und einem on Top auch noch eine Kopfmassage gibt, so das wir uns tiefenentspannt auf dem Stuhl niederlassen können. Dann beginnt er zu schnippeln, fragt wo wir her sind (mit Skandinavien lag er gar nicht soo daneben), Smalltalk eben. Als er dann fertig ist gibt es noch einmal waschen und Massage, und wir überlegen schon zu einer kompletten Thai Massage zu gehen.

Waschtag war auch noch, Trocknen nur mit Klimaanlage möglich
Anstatt dessen fahren wir nach einem kurzen Aufenthalt im Apartment und Überwindung des inneren Schweinehundes mit der U-Bahn los zu einem Nachtmarkt. Der Ratchada Trainmarket ist – anders als der Name vermuten lässt kein Ort an dem Züge verkauft werden, sondern eigentlich alles. Klamotten, Handyhüllen, Taschen, Schuhe und natürlich Streetfood und Getränke.
Wir schlendern über das Gelände und schauen uns ein bisschen um, sind aber nicht wirklich in Shoppinglaune (wie schon die letzten Tage). Da kommt plötzlich ein Typ auf uns zu, groß und breit gebaut, mit langen braunen Haaren und Bart.

Er spricht uns an „Hey Guys, wanna join our dinner? I know this is realy weird but we just ordert to much and we don’t wanna waste this food. It’s realy weird, but yeah, wanna join? I’m Amarican by the way.“

Wir schauen uns an, ist die Sache komisch? Ja. Aber das hat er ja auch gesagt. Haben wir Bock was zu essen? Klar, wenn man eingeladen wird, warum nicht? Innerhalb einer halben Sekunde nicken wir ihm grinsend zu und laufen hinter ihm her. Sind es nicht gerade die unplanbaren Dinge einer Reise, die sie selbst so besonders machen? Rhetorische Frage, natürlich! Der Abend wird unglaublich, wir sitzen zusammen vor einem „Hotpot“, eine Schüssel, die ähnlich einem Fleischfondue auf einer Gasflamme steht. Darin köchelt eine Brühe, in die man vorgeschnittene Zutaten hineinwerfen kann. Das amerikanische Pärchen mexikanischen Ursprungs, dessen Namen wir leider nicht mehr drauf haben (nennen wir sie mal der Einfachheit wegen Carlos und Maria), hat nicht übertrieben. Sie hatten so was von viel zu viel bekommen, ungefähr die dreifache Menge von dem was wir zu Hause für ein Raclette zu viert bräuchten.

Wir setzten uns also dazu und werfen fröhlich Shrimps, Hühnchenbrust, Rinder- und Schweinestreifen, Chinakohl, Sojasprossen, diverse Pilze, Muscheln, und und und in den Kessel und lassen es in der duftenden Brühe kochen. Dabei entwickelt sich natürlich zwangläufig ein angeregtes Gespräch über unsere Reisen, aber auch über die jeweilige Kultur. Wir reden übers Schulsystem und –ferien genau so wie über Weihnachten feiern und Politik, wobei die beiden Trump überhaupt nicht toll finden und sich zurecht über jeden aufregen, der ihn gewählt hat. Der Einblick in die doch recht bekannte Welt der Amerikaner ist überaus spannend, wobei wir wohl viel mehr über sie zu wissen scheinen als die beiden über Europa oder Deutschland. Diese Wissenslücke versuchen sie aber eifrig zu stopfen und fragen uns Löcher in den Bauch.

Der Abend wird sehr lang. Sogar so lang, dass die U-Bahn nicht mehr fährt, womit wir überhaupt nicht gerechnet hatten. Weil wir ja nur vier Kilometer weg von zu Hause sind beschließen wir die paar Meter zu Fuß zu gehen (#Dorfkindmoment) und sehen Bangkok so auch endlich mal in seinem Nightlife. Eine kurze Pause müssen wir im Burgerking einlegen, um uns etwas zu trinken zu holen, denn obwohl es schon halb 2 ist ist es immer noch knapp 28 Grad warm.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.