Abel Tasman

21.01 2017 Abel Tasman III


Heute ging es gegen 8 Uhr raus, allerdings wesentlich entspannter als gestern, denn die heutige Furt hatte ihren Wassertiefstand um halb 11 (kann aber auch halb 10 gewesen sein). Zum Frühstück gab es wieder Haferbrei mit Trockenobst, dann galt es das Lager schon wieder abzubrechen. Das wurde von uns Jungs schon fast zur Wissenschaft erhoben, die Zelte wurden wie riesenhafte Kokons in die Bäume gehangen, um sie auch wirklich trocken und sandfrei zu bekommen. Lustig sah es auf jeden Fall aus, die Effektivität ist allerdings noch nicht erwiesen. Die Mädels waren etwas schneller fertig als wir, aber die sind ja auch zu zweit…




Direkt hinter dem Campingplatz führte dann ein Treppchen zum Strand, das Meer war weg und so konnten wir fast trockenen Fußes passieren. Wir Jungs hatten die Schuhe schon ausgezogen, die Mädels versuchten es zuerst mit ihren höheren Wanderschuhen. Die ersten beiden Priele kamen sie auch gut durch, am dritten scheiterten sie aber leider, obwohl wir uns bemühten für sie eine Brücke aus Treibholz zu bauen. So zogen sie gezwungenermaßen auch die Schuhe aus (Nasse Schuhe sind kein Vergnügen, ich kann seit gestern ein Lied davon singen) und wir gingen gemeinsam die Strecke bis zur nächsten Hütte barfuß durch den Urwald.


Dort wuschen wir uns so gut es ging den Sand und Schlamm ab, rein in die Schuhe, Rucksack geschultert und mit einem motivierenden Schlachtruf

„where are they taking the Hobbits?” „TO ISENGARD, TO ISENGARD!!!”)

ging’s weiter.


Da heute „nur” vier bis fünf Stunden auf dem Plan standen marschierten wir ziemlich zügig durch den Urwald, über die Hügel und am Strand entlang. Wie schön es hier ist hab ich ja schon geschrieben, so richtig genießen kann man die Aussicht allerdings nicht lange – je länger man stehen bleibt, desto mehr schmerzen Füße und Schulter. Für Fotos hat es allerdings immer gereicht. Ungefähr 1 1/2 Stunden bevor wir unser Ziel erreichen wollten begann es schlagartig zu regnen. Ruck Zuck zogen wir uns die Regenjacken an und den Regenschutz für den Rucksack über, von so ein bisschen Wasser ließen wir uns jetzt bestimmt nicht mehr stoppen! (Auch wenn es manchen doch etwas auf die Stimmung schlug).

Nahezu perfekt im Zeitplan liegend kamen wir dann an unseren Autos an, wo wir uns endlich des Rucksacks entledigen konnten. Das war allerdings auch nicht so einfach, man sollte ja nicht alles nass machen. Nach ein bisschen Knobeln und mit Hilfe des jeweils anderen bekamen wir dann aber alles gut verstaut, setzten uns in die Autos und fuhren direkt weiter Richtung Richmond.


In Motueka hielten wir noch kurz bei Mc Donalds an, und holten uns erstmal was “anständiges” zu essen. Ach ja, getankt haben wir hier auch noch mal, die günstigste Tanke an der ganzen Nordküste (gerade mal 1,95$, statt der üblichen 2,08$). Nach der Anstrengung der letzen Tage gönnten wir uns dann ein Bad in den uns schon bekannten Richmondthermen, das wir aber ausschließlich in den Hotpools verbrachten. Es war einfach nur herrlich!

Als hätten wir nicht schon genug Strecke hinter uns gebracht fuhren wir nach dem Bad direkt wieder nach Nelson, um dort im Countdown Brot zu kaufen uns anschließend und auf dem Parkplatz hinter der Library nach einem fast 3 Stunden dauernden Fotomarathon der letzen Tage müde ins Bett zu fallen.

Jetzt hab ich allerdings noch die Pitta bei PittaPit und den Apple Cider vergessen. Man sieht, nach dem langen Marsch mussten wir uns ein bisschen was gönnen und uns uns selbst etwas feiern. Es sei uns gegönnt.


20.01 2017 – Able Tasman II
Die Hoffnung war leider trügerisch, heute Nacht hat es geregnet wie aus Eimern… das war allerdings nicht all zu tragisch, wir haben ja alle super Zelte. Das tragische war vielmehr, dass ich gestern die Schuhe nicht ins Vorzelt gestellt hatte, weshalb diese heute morgen einen drei Zentimeter hohen See beinhalteten, was mich natürlich extrem gefreut hat.

Zum Glück hatte Chris eine Rolle Klopapier mitgenommen, die allerdings Dank der super ausgestatteten Toilette des DOC (Department of Conservation) mit Wasserspülung und Klopapier, nicht nötig war. Mit dieser versuchte ich zumindest ein bisschen Wasser aus den Schuhen zu saugen.


Dann gab es erst einmal Frühstück -Haferschleim mit Trockenobst- und bauten danach unsere Zelte ab, weiterhin bei Regen, der aber langsam schwächer wurde. Dabei gerieten wir etwas unter Zeitdruck da wir eine Furt durch das Meer passieren mussten, die allerdings nur bei Ebbe begehbar ist. Um 9:30 war Low-Tide und so sind wir ziemlich zügig, da verspätet, losgelaufen.



Wir kamen aber perfekt an, zogen die Schuhe aus und wanderten über den noch nassen goldenen Sand. Am anderen Ende der Bay war eine Hütte, bei dem sich Leute für ziemlich viel Geld auch ein richtiges Bett in Bunkerzimmern buchen können.


Wir allerdings wuschen dort den Sand von den Füßen und füllten unsere Frischwasserreserven wieder auf. Von da an war uns jeglicher Termindruck genommen und wir wanderten durch atemberaubende Landschaft.


Es ging Hügel hoch Hügel runter durch tolle tropische Wälder, mit sehr interessanter Flora. Es gab kleine und große Farne, die einen sogar überragten, Riesenbäume oder vertrocknete Pinien, die das DOC hier vergiftet, weil sie nicht heimisch sind.


Ganz zu schweigen allerdings gegen das Meer und die Strände, die malerisch immer mal wieder für einen kurzen Moment durch die Bäume zu sehen sind, wodurch sich ein unglaubliches Farbenspiel ergibt. Ob das nur halb so gut auf den Bildern rüber kommt? Ich weis es nicht, aber ich hoffe es für euch Leser!


Acht Stunden später kamen wir dann endlich auf dem kleinen aber sehr schnuckelig Campingplatz nahe Torrent Bay Village etwas müde aber zufrieden an. Schnell wurden die Zelte in einer kleinen Lichtung in direkter Strandnähe aufgebaut, dann ging zum selben mit der ganzen Kochausrüstung um noch bei Sonnenuntergang das Abendessen zuzubereiten.

Regnet ein bisschen
Klettern ist auch dabei 😜
Schuhe weg und los! Wekas sind hier häufig zu sehen


19.01. 2017 – Able  Tasman I
Regen, Kälte und damit schlechte Laune ließ uns heute morgen vorerst an unserem Vorhaben zweifeln. Zum Glück wurde es pünktlich zum Haferbreifrühstück um halb 7 trocken, uns so hob sich die Stimmung ein wenig. Voll motiviert und guter Dinge fuhren wir vom Campingplatz zu einem kleines Dörfchen (Name vergessen, die Mädels wissen sicher näheres zu berichten), von dem aus die Wassertaxis starten. Wir mussten kurz warten, da wir schon vor der Öffnung des Ticketschalters um 8 ankamen, und so genossen wir die wunderschöne Aussicht auf den Strand. Eine wenig später fuhren an die sechs Traktoren vor, jeder mit einem Boot auf einem Trailer im Schlepptau. Auf diesen Booten machten wir es uns dann gemütlich und fuhren ein paar Meter an den Strand und wurden dann zu Wasser gelassen. Die Fahrt war der absolute Wahnsinn, allein dafür hat sich das aufstehen heute schon gelohnt! Das Wetter war mittlerweile auch top, und somit genossen wir die Fahrt in unserer Nussschale, deren Skipper uns an allerlei Sehenswürdigkeiten vorbei führte. Da wäre einmal ein gigantischer gespaltener Granitfelsen, der aus dem Wasser ragte, und ziemlich beeindruckend war, gewesen. Er ist der am zweithäufigsten fotografierte Rock der südlichen Hemisphäre, der häufigste ist in Australien, man kann sich ja denken um welchen es sich handelt. Des Weiteren gab es eine Tour zu einer Villa mit Privatstrand, zu denen der Skipper auch manch lustigen Kommentar riss. Dann fuhr er uns an eine Insel heran, auf der Seelöwen mit Babys lebten, die wir ganz aus der Nähe betrachten konnten, total süß. Das absolute Highlight der Fahrt war allerdings die Delphinschule, die direkt an uns vorbei schwamm. Die Bilder der Spiegelreflexkamera sind bestimmt super geworden, ich versuche sie hier bei Gelegenheit noch zu veröffentlichen.

Nach langer holpriger Fahrt kamen wir dann an, goldener Strand unter unseren Füßen und die Sonne im Nacken. Mit Sack und Pack, ausgerüstet für die nächsten drei Tage liegen wir los, merkten aber bald, dass die Rucksäcke schwerer waren als gedacht. Da heute ein Rundweg von 6 Stunden und danach noch eine zweistündige Wanderung nach Osten zum Campingplatz geplant war, beschlossen wir, es uns ein wenig leichter zu machen. Weil es sich um einen Rundweg handelte packten wir unsere Rucksäcke regendicht ein und parkten sie an einem Seitenweg hinter einem Farn. Manch einer hatte zwar bedenken, diese lösten sich aber mit jedem Schritt mehr auf, der Weg war definitiv anstrengender als gedacht. Er führte an wunderschönen Stränden vorbei, durch Dschungel und über Schluchten, Flüsse und Berge, alles viel zu schön um wahr zu sein. Ich hoffe die Fotos werden dem auch nur ansatzweise gerecht. Obwohl wir alle nur zwei Bananen, vier Müsliriegel und etwas Wasser dabei hatten taten uns schon die Füße etwas weh, als wir nach etwas weniger als 6 Stunden am Versteck wieder ankamen. Die nächsten 1 1/2 Stunden waren wortwörtlich belastend, aber gingen länger am Strand entlang, was wenigstens für die Knie besser war als diesen auf und ab der vorherigen Strecke. Schließlich und endlich kamen wir gegen 7 am kleinen Campingplatz an, früher als gedacht und geplant. Schnell die Zelte aufgebaut, und die Köstlichkeit des Abends zubereitet – Instantnudeln, dann ging es nach einem weiteren Strandspaziergang von Julia und mir und langem Blogschrieb ins Bettchen. Noch ist das Wetter super, wir hoffen das Beste

Spülbecken in der Pampa
Das erste Basiscamp

Geschafft! Jetzt freut man sich’s aufs Essen
Ein Wanderbild darf hier auch nicht fehlen
Es fehlt auch ab und zu mal ein bisschen Weg
Schön hier, oder?

Schon neidisch?

Perfekt getarnt

Ein Wassertaxi
Ziemlich voll bepackt…
Landshipping, Boot fahren auf der Straße
Gruppenbild vom Startpunkt
Voll bepackt
Es klart auf
Verregneter Morgen

 

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