16.05. 2017 – Abstecher in die Metropolen der Welt

 

Wir schlafen herrlich aus und frühstücken in aller Ruhe Toast mit Beerenmarmelade, und das Toast hat besser geschmeckt als jedes einzelne in Neuseeland. Wie ein Land, das hauptsächlich Reis isst, das fertig bringt im Brot backen besser zu sein als die Kiwis, die ja nur das Zeug futtern ist mir einigermaßen schleierhaft. Wahrscheinlich liegt das daran dass die Thais einfach phänomenale Köche sind.

Etwas verplempern wir die Zeit und lassen es ruhig angehen, dann treibt uns die Neugierde aber doch auf die Straße und wir begeben uns zum nächstgelegenen Ziel auf meiner „Interessante Orte“-Karte, die ich damals in Ubud angelegt habe (Falls dem Leser hier noch ein Must-Do einfällt, immer her damit). Da unser Apartment allerdings etwas außerhalb liegt (was man aber eigentlich auch nicht sagen kann, mehr dazu hoffentlich später) nehmen wir die Metro. Die wurde ab 1999 gebaut und ist damit noch ziemlich jung, sagt der alte Hase von Redakteur der ist ja immerhin viel älter. Nun bei achtzehnjährigem bestehen ist es dann auch nicht mehr verwunderlich das Bahnhöfe, Tunnelsystem und Züge sehr modern sind. Die Bahnhöfe, die man erst nach einem halbherzigen Securitycheck mit dauerpiependen Metalldetektor betreten kann sind sehr groß, an einem Ticketschalter mit schlecht zu verstehenden Personal und nicht den besten Englischkenntnissen bekommt man seinen Ticketchip, der aussieht wie in der Mensa damals (vor einem Jahr…). Man fühlt sich fast wie zu Hause.

Bei der Station Sukhumvit gings dann raus in die schwüle subtropische Wärme der Metropole, der wir aber mit einem kurzen weg über die Straße auch schnell wieder entkommen konnten, denn unser Ziel war direkt um die Ecke.

Das Terminal 21 ist ein gigantisches Einkaufzentrum, eine Mall der Extraklasse, das war schon einen Meter hinter der Tür klar, bei der es übrigens auch einen Securitycheck von einem Mann in weißer Militäruniform gab.

Terminal 21 – das Einkaufzentrum von außen

Das ganze Ding sah aus wie die Enterprise, bei der sich die ganzen Decks nach Themen verkleidet hätten. Von Ebene zu Ebene, von denen es insgesamt um die 8 gab, wurde man von Scotty in eine andere Stadt gebeamt. Von Paris nach Tokio, wo wir auf dem berühmten Bürgersteig laufen konnten und die Shops alle wie traditionelle japanische Gebäude mit Kirschblüten aussahen gings dann nach London, wo man die roten Telefonzellen ohne Telefon (hat ja eh jeder eins dabei) anschauen und in der „Underground“ auf Toilette gehen konnte. Weiter gehst auf den Basar von Istanbul mit tanzenden Derwischstatuen und San Francisco, in dem sich die Golden Gate Bridge über die Rolltreppenkluft spannt. Super, und auch super kitschig, aber so können wir wenigstens noch ein paar mehr Metropolen auf unsere „gesehen“ Liste setzten.

Die Höhe überrascht den Dorfjungen

Sind wir denn jetzt plötzlich in San Francisco gelandet?

Das Highlight war aber die oberste Etage, wie wahrscheinlich jeden männlichen Mallbesucher, den die Shops eher weniger interessieren. Hier liegt nämlich die Fressmeile. Und das ist wirklich mal was anderes.

Man stelle sich das Ganze ungefähr wie folgt vor. Es gibt dutzende kleiner Inselchen, hinter deren Theken sich wiederum bis zu vier Anbieter mit bunten Smoothies, duftenden Suppen, die in riesigen Kesseln und Woks kochen, oder knusprigem Gebratenem um Kunden buhlen. Darum rennen hunderte von Leute, die alle versuchen das schier endlose Angebot innerlich zu sortieren. Obwohl wir mindestens zwei Köpfe größer sind als alle anderen verlieren wir komplett den Überblick, laufen ein bisschen hin und her und bestellen am ende gebratene Ente mit Reis, da kann man ja schon mal nichts falsch machen.

Große Pötte

 

Unbekanntes Obst in der Fressmeile…

 

…die sich auch sonst etwas von zu Hause unterscheidet.

Die Ente wird vom Haken genommen, und vor einem mit einem gigantischen Hackebeil in kleine essstäbschengerechte Scheibchen geschnipselt. Oookay, dann mal guten Appetit. Und ja, wir haben damit nichts falsch gemacht, das Essen ist herrlich!

 

Da noch Geld auf der Prepaidkarte ist, die man vor dem Essen für jeden Laden aufladen muss (zugegeben sau unpraktisch) bestellen wir nun etwas mutiger unseren Nachtisch. Wir haben zwar keine Ahnung was es wird, aber der dekorativ in die Schüssel geworfene Bollen Crushed Ice macht Hoffnung. Er schwimmt in einer süßen Flüssigkeit, wir haben sie mal für Ahornsirup erklärt. Was dann aber unter dem Eis zum Vorschein kommt erwartet man in einem schönen Chilli con Carne, aber nicht im süßen Nachtisch: Kidney- und Saubohnen!

Nachtisch

Erstaunlich aber wahr, Bohnen schmecken auch süß sehr gut. Was sich allerdings noch in unserer Schüssel befinden könnte entzieht sich unserer Phantasie, es ist weiß, glibberig, in dünnen Scheiben geschnitten oder Tentakel- beziehungsweise Wurmähnlich. Dass es mal gelebt hat, das glauben wir nicht, es schmeckt zumindest nicht nach Fisch oder so. Am ehesten könnte es vielleicht das glibberige Fruchtfleisch einer noch nicht fertig gereiften Kokosnuss sein, das zumindest hatte ich auf Bali mal probiert. Und mit der Erklärung sind wir gedanklich auch ganz zufrieden.

Glibber zum Mitraten

Unabhängig davon möchte ich nun aber wirklich lieber in unser Apartment zurück fahren, ich bin schon den ganzen Tag etwas angeschlagen und will mich etwas ausruhen. Wie sich später herausstellt ist es doch etwas mehr als zu wenig geschlafen, den kompletten restlichen Abend und nächsten Tag falle ich flach und bleibe im Bett – krank. Kacke.

 

3 Gedanken zu „16.05. 2017 – Abstecher in die Metropolen der Welt“

    1. Ja wirklich, geschrieben mit einer Lebendigkeit und witzig, spritzig obendrein, dass man meint, mit on Tour zu sein. Die Klasse Fotos dazu machen es möglich.

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